Lesedauer 2 Minuten

Soeben bei kessel.tv gewesen und gelesen. Oh, das reimt sich, und was sich reimt ist gut. Meine Lektüre heute morgen war von gestern, irgendwie habe ich gestern verpasst, alle Aktualitäten zu lesen. Übrigens, was ich jetzt meine, findet man hier.

Da fragt ja der Autor Thorsten W-Punkt irgendwann mal im Text ganz unverhohlen, ob jemand schonmal bei der Detektei E. an der Paulinenbrücke war. Ich war.

Vor vielen, vielen Jahren hatte ich mal in einer Immobiliengeschichte das Gefühl, jemand wolle mich sozusagen über den Tisch ziehen. Da das aber nur so ein Gefühl und keine hieb- und stichfeste, beweisbare Sache war und ich auch nicht wusste, wie ich persönlich an Beweise kommen könnte, dachte ich: „OK, beauftragste ein Private Eye“ – natürlich kein privates Ei, sondern das ist der englische Fachausdruck für einen Detektiv. Hab ich mal in jungen Jahren durch heftiges Lesen von Raymond Chandler Krimis gelernt. Philippe Marlowe war auch so ein Private Eye und verlangte immer 50 Bucks und Spesen.

Also telefonierte ich ein paar Detekteien ab und bei besagter Detektei E. machte ich dann auch einen Termin aus. Das Haus kennt man ja – zumindest von außen. Von innen war es damals auch nicht schöner, im Gegenteil, es kam so ein bißchen dem Philippe-Marlowe-Stil gleich. Ein klein wenig runtergekommenes Treppenhaus, alles ein bißchen schäbig und überhaupt nicht einladend.

 Ich stiefelte also ins wasweißichwievielte Obergeschoss hoch und kam da in ein völlig unspektakuläres Büro mit damals schon ziemlich abgewohnten Möbeln. Der Herr E., der mir dann gegenüber saß, wirkte zudem auch noch völlig biederistisch unauffällig und man hätte ihn jederzeit für den netten Gerichtsvollzieher von nebenan halten können. Aber das ist ja das Geheimnis von Privatdetektiven: Sie sehen verdammt normal aus und total auffällig nichtssagend.

Ich schilderte ihm also meinen Fall, er meinte dann, da könne er schon was machen, das macht aber dann soundsoviel plus Spesen. Er müsste da ja schließlich mehrere Tage hintereinander vor Ort sein und observieren, Fotos schießen etc… Mit der Antwort, mir das nochmal überlegen zu wollen, ließ ich mir ein Visitenkärtchen geben, wenn ich mich noch recht erinnere, war es was einlaminiertes, am heimischen PC selbst gebasteltes. Selbstverständlich hat er den Auftrag nicht bekommen, weil es mir dann doch zu teuer war.

Übrigens kannte ich den Herrn E. schon vorher vom sehen und wusste/weiß auch, wo er privat wohnt. Eine frühere Schulfreundin wohnte nämlich auch da und bei der war ich früher ungefähr 5 mal am Tag – gefühlt natürlich, nicht real. Ich sprach den Herrn E. bei meinem Termin in seinem Büro darauf an, er leugnete komplett, dort zu wohnen, kannte angeblich noch nichtmal den Nachnamen seines damaligen Vermieters. Lustig ist jedenfalls, dass ich Herrn E. danach noch jahrelang morgens aus eben diesem Haus kommen sah und in seinen unauffälligen bräunlichgrünlich vor sich hinschimmernden mittelalten Mercedes steigen sah…

Hier geht’s zum Nachtrag.

HINTERLASSE EINE ANTWORT

Bitte trage deinen Kommentar ein!
Bitte trage deinen Namen hier ein